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Business Development

Die Bedeutung von Diversity Management und wie Sie es strategisch umsetzen

Anika Wegner
Veröffentlicht: 15 September 2023
Upgedatet: 15 September 2023
Lächelnde, junge Geschäftsfrauen umarmen sich.

In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen, was Diversity Management ist, welche Ziele es verfolgt, welche Vorteile es Ihrem Unternehmen bringt und wie Sie Diversity Management richtig umsetzen.

In der heutigen globalisierten und vielfältigen Arbeitswelt ist Diversity Management zu einem Schlüsselelement für den Erfolg deutscher Unternehmen geworden. Die Anerkennung und Förderung von Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein strategischer Schritt, der erhebliche Vorteile und Wettbewerbsvorteile bietet.

In Deutschland, einem Land mit einer vielfältigen Bevölkerung und einer starken Wirtschaft, spielt Diversity Management eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur, der Gewinnung und Bindung von Talenten sowie der Erschließung neuer Märkte. Dieser Artikel wird die Gründe und die Bedeutung von Diversity Management in deutschen Unternehmen genauer beleuchten und aufzeigen, wie Sie dazu beitragen können, eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Arbeitsumgebung für alle Mitarbeitenden zu schaffen.

Inhaltsverzeichnis

Mehr Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz

Wie startet man mit Diversity Management?

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Was ist Diversity Management? Definition & Ziele

Diversity Management, auch als Diversity and Inclusion Management (D&I) bezeichnet, ist ein strategischer Ansatz in Organisationen, der darauf abzielt, die Vielfalt der Mitarbeitenden zu erkennen, zu schätzen und zu fördern.

Dabei geht es nicht nur um die Wertschätzung der sichtbaren Merkmale wie Geschlecht, Rasse und ethnische Zugehörigkeit, sondern auch um die Anerkennung der vielfältigen Hintergründe, Erfahrungen, Perspektiven und Fähigkeiten, die die Mitarbeitenden in eine Organisation einbringen.

Die Ziele des Diversity Managements sind vielfältig und umfassen:

  1. Chancengleichheit: Sicherstellung, dass alle Mitarbeitenden unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht, sexuellen Orientierung, Religion, Behinderung oder anderen Merkmalen gleiche Chancen auf Einstellung, Entwicklung und Karrierefortschritt haben.
  2. Inklusion: Schaffung einer Unternehmenskultur, in der sich alle Mitarbeitenden respektiert, anerkannt und wertgeschätzt fühlen und in der sie ihr volles Potenzial entfalten können.
  3. Steigerung der Innovation und Kreativität: Die Einbindung von Personen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven kann die Innovationskraft und Kreativität in Organisationen fördern.
  4. Bessere Kundenorientierung: Die Vielfalt innerhalb des Teams kann dazu beitragen, eine breitere und tiefere Verständnis für die Bedürfnisse und Wünsche verschiedener Kundengruppen zu entwickeln.
  5. Stärkung des Wettbewerbsvorteils: Organisationen, die sich für Diversity Management einsetzen, können in der Lage sein, Talente anzuziehen und zu halten und dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Eine diverse Arbeitsgruppe arbeitet an einem Projekt während des Mittagessens.

Was macht ein Diversity Manager im Unternehmen?

Ein Diversity Manager sorgt für die Umsetzung des Diversity Managements und hat verschiedene Aufgaben, darunter:

  • Die Entwicklung von Richtlinien und Verfahren zur Förderung der Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz.
  • Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Themen der Vielfalt und Inklusion.
  • Rekrutierungs- und Einstellungspraktiken, die darauf abzielen, eine diverse Belegschaft zu gewinnen.
  • Die Schaffung von Mitarbeiterressourcengruppen oder Netzwerken, die die Belange bestimmter Gruppen innerhalb der Organisation vertreten.
  • Regelmäßige Überwachung und Berichterstattung über die Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele des Diversity Managements.

Die Umsetzung des Diversity Managements ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern kann auch einen positiven Einfluss auf die Leistung und das langfristige Wohlergehen von Organisationen haben. Es geht darum, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die die Stärken und Unterschiede aller Mitarbeitenden anerkennt und nutzt, um die Ziele der Organisation zu erreichen.

💡 Tipp von Babbel
Erfahren Sie in einem weiteren Artikel, wie Sie auch nach dem Pride Month öffentlich Diversität und Inklusion feiern können.

Welche Vorteile hat Diversity Management für Ihr Unternehmen?

Diversity Management bietet Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen und kann sich positiv auf die Leistung und den langfristigen Erfolg der Organisation auswirken. Hier sind einige der Hauptvorteile von Diversity Management für Ihr Unternehmen:

  1. Innovation und Kreativität: Vielfalt in Teams kann zu einer breiteren Palette von Ideen, Perspektiven und Lösungsansätzen führen. Mitarbeitende mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, Erfahrung und Denkweise sind oft in der Lage, kreative Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln.
  2. Erweiterter Talentpool: Die Förderung der Vielfalt zieht ein breiteres Spektrum von Talenten und Fähigkeiten an. Unternehmen haben Zugang zu einer größeren Anzahl qualifizierter Bewerber:innen und können die besten Mitarbeitenden für ihre Teams auswählen.
  3. Bessere Kundenorientierung: Vielfältige Teams können ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen verschiedener Kundengruppen entwickeln. Dies kann dazu beitragen, Produkte und Dienstleistungen besser auf die Vielfalt der Kund:innen auszurichten.
  4. Verbessertes Image und Reputation: Unternehmen, die sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen, werden oft als progressive und sozial verantwortliche Arbeitgeber wahrgenommen. Dies kann das Employer Branding stärken und die Attraktivität für Kund:innen, Investor:innen und potenzielle Mitarbeitende steigern.
  5. Bessere Mitarbeiterbindung: Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, in einer inklusiven Umgebung wertgeschätzt und respektiert zu werden, sind sie tendenziell zufriedener und bleiben länger im Unternehmen. Dies trägt zur Reduzierung von Fluktuationskosten bei.
  6. Erhöhte Arbeitsleistung: Vielfalt am Arbeitsplatz kann die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden steigern. Wenn sich Mitarbeitende in einer inklusiven Umgebung wohl fühlen, sind sie geneigt, sich stärker für ihre Arbeit zu engagieren.
  7. Rechtliche Compliance: Diversity Management hilft Unternehmen dabei, rechtliche Anforderungen im Bereich der Gleichstellung und Diskriminierung zu erfüllen und das Risiko von Diskriminierungsklagen zu reduzieren.
  8. Bessere Entscheidungsfindung: Vielfältige Teams neigen dazu, eine breitere Palette von Informationen und Perspektiven in Entscheidungsprozesse einzubringen. Dies kann zu besseren, fundierteren Entscheidungen führen.
  9. Marktexpansion: Vielfalt kann dazu beitragen, neue Märkte zu erschließen und Kundenbasis in verschiedenen Regionen oder Bevölkerungsgruppen zu erweitern.
  10. Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die die Vorteile der Vielfalt nutzen, sind oft besser positioniert, um in einem sich schnell verändernden globalen Geschäftsumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und innovative Lösungen zu entwickeln.

Die genauen Vorteile von Diversity Management können je nach Branche, Unternehmenskultur und Umsetzung variieren, aber im Allgemeinen trägt die Förderung der Vielfalt dazu bei, die Leistungsfähigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und die soziale Verantwortung eines Unternehmens zu stärken.

💡 Tipp von Babbel
In einem weiteren Artikel nennen wir Ihnen weitere gute Gründe, warum sich internationale Teams lohnen.

Diversity-Management-Modelle: 8 Best Practices mit Beispielen

Es gibt verschiedene Modelle und bewährte Verfahren (Best Practices) im Bereich des Diversity Managements, die Unternehmen dabei unterstützen, die Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz effektiv zu fördern. Hier sind einige Modelle und Beispiele für bewährte Praktiken im Diversity Management:

  1. Strategie entwickeln:
    Unternehmen sollten eine klare und umfassende Strategie für Diversität und Inklusion entwickeln, die ihre langfristigen Ziele und Verpflichtungen festlegt. Hierzu gehören messbare Ziele und Kennzahlen zur Verfolgung des Fortschritts. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.
  2. Diversity in Führungspositionen:
    Die Förderung von Diversität in Führungspositionen und in Vorstandsebenen ist entscheidend, um eine inklusive Kultur zu schaffen und als Vorbild für andere zu dienen.
  3. Mitarbeiterressourcengruppen (ERGs):
    Unternehmen können Mitarbeiterressourcengruppen oder Netzwerke fördern, in denen Mitarbeitende mit gemeinsamen Hintergründen oder Interessen zusammenkommen, um Erfahrungen auszutauschen, zu unterstützen und Empfehlungen zu entwickeln.
  4. Schulung und Sensibilisierung:
    Schulungen und Workshops zur Sensibilisierung für Vielfalt und Inklusion können alle Mitarbeitende für die Themen sensibilisieren und zu einer inklusiven Unternehmenskultur beitragen.
  5. Chancengleichheit bei Rekrutierung und Weiterbildung:
    Unternehmen sollten sicherstellen, dass alle Bewerber:innen und Mitarbeitende gleiche Chancen auf Einstellung, Weiterentwicklung und Beförderung haben, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Herkunft oder anderen Merkmalen.
  6. Mentoring und Coaching:
    Mentoring- und Coaching-Programme können Mitarbeitenden helfen, ihre Karriereziele zu erreichen, insbesondere denen, die aus unterrepräsentierten Gruppen stammen.
  7. Anreize für Vielfalt und Inklusion:
    Unternehmen können Anreize und Belohnungen einführen, um Mitarbeitende dazu zu ermutigen, sich aktiv an D&I-Initiativen zu beteiligen und positive Beiträge zu leisten.
  8. Inklusive Sprache:
    Unternehmen können eine inklusive Sprache benutzen und diese am Arbeitsplatz fördern.

Diese Modelle und Praktiken sind oft an die spezifischen Bedürfnisse und Ziele eines Unternehmens angepasst. Ein erfolgreiches Diversity Management erfordert eine langfristige Verpflichtung, die Integration von Diversität in alle Aspekte des Unternehmens und die kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Bedingungen und Anforderungen.

Diverse Gruppe junger Geschäftsleute machen ein Selfie.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Damit Diversity Management effektiv funktioniert, müssen mehrere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen erfüllt sein. Hier sind einige der wesentlichen Voraussetzungen:

  1. Klare Unternehmensstrategie und -kultur: Eine klare und fest in der Unternehmenskultur verankerte Strategie zur Förderung von Vielfalt und Inklusion ist unerlässlich. Die Führungsebene muss hinter dieser Strategie stehen und die Werte der Vielfalt unterstützen. Diversity sollte in alle Aspekte des Unternehmens integriert sein, einschließlich der Personalbeschaffung, Talententwicklung, Unternehmenskommunikation und Geschäftsstrategie.
  2. Leadership-Engagement: Die Unterstützung und das Engagement der Unternehmensführung, einschließlich des Vorstands und der Geschäftsführung, sind entscheidend. Diese Führungsebene sollte die Bedeutung von Diversity betonen und diese Werte in ihren eigenen Handlungen demonstrieren.
  3. Messbare Ziele und kontinuierliches Monitoring: Um den Fortschritt zu überwachen, sollten klare und messbare Ziele für Diversität und Inklusion festgelegt werden. Dies umfasst die Erfassung von Daten und Kennzahlen zur Beurteilung des aktuellen Status und zur Verfolgung des Fortschritts. Diversity Management ist ein langfristiger Prozess, der kontinuierliche Überwachung und Anpassung erfordert. Unternehmen sollten in der Lage sein, ihre Strategien und Maßnahmen an sich verändernde Bedingungen anzupassen.
  4. Kommunikation und Transparenz: Offene Kommunikation über die D&I-Initiativen und -Ziele des Unternehmens ist entscheidend. Mitarbeitende sollten verstehen, warum Diversity wichtig ist und wie sie zur Unternehmensmission und -kultur passt.
  5. Klare Verantwortlichkeiten: Es sollten klare Verantwortlichkeiten und Rollen für D&I-Initiativen festgelegt werden, um sicherzustellen, dass diese im gesamten Unternehmen umgesetzt werden.

Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass Diversity Management nicht nur eine separate Initiative ist, sondern integraler Bestandteil der Unternehmenskultur und -strategie. Ein umfassender und engagierter Ansatz ist entscheidend, um die Vorteile von Vielfalt und Inklusion in einer Organisation zu realisieren.

Eine diverse Arbeitsgruppe unterhält sich in einem Meeting im Büro.

Diversity Management in 8 Schritten strategisch umsetzen

Wie können Unternehmen ein Umfeld schaffen, in dem sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen und sich selbst übertreffen können? Diversität funktioniert nur wirklich dann, wenn Unternehmen ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen, das es Angestellten erlaubt, ihr wahres Ich zu zeigen. Ein Arbeitsumfeld, in dem Angestellte dort arbeiten können, wo ihre Stärken liegen, und sie so ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Die Hauptbestandteile eines zukunftsfähigen Diversity Managements sind wie folgt:

1. Fangen Sie immer oben an

Fangen Sie immer, wirklich immer bei Ihrer Führungsebene an. Eine erfolgreiche Diversity-Strategie beginnt mit dem Management, denn die Führungsebene ist dafür verantwortlich, die richtigen Fragen zu stellen und den Ton anzugeben.

Das Management muss einerseits verstehen, welche wettbewerbsfähigen Komponenten Ihrem Unternehmen Erfolg bringen, andererseits muss es wissen, wie Mitarbeitende mit verschiedenen Stärken, Meinungen, Kulturen und Herangehensweisen in das Unternehmen gebracht und dort gehalten werden können. Die Führungsebene sollte die Wichtigkeit von dem Diversity Management genau verstehen und die Unternehmensstrategie in diesem Sinne mitgestalten und unterstützen.

Eine inklusive Führung sollte sich durch ein sichtbares Engagement für Vielfalt, eine Kultur der Bescheidenheit, ein Bewusstsein für versteckte Vorurteile, Neugier auf Neues, kulturelle Intelligenz und eine Schwerpunktsetzung auf Zusammenarbeit auszeichnen. Fördern Sie diese Eigenschaften, indem Sie Ihre Teamleitung dazu ermutigen, die Kulturen ihrer Teammitglieder kennenzulernen. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Führungskräfte ihre eigenen Schwächen zugeben und ihr Team um konstruktives Feedback bitten können.

Indem Ihre Teamleitung in puncto Inklusivität mit gutem Beispiel vorangeht, wachsen Teams enger zusammen und ziehen sich gegenseitig hoch. Das Ergebnis ist eine Kultur des Zusammenhalts, in der sich jeder sicher fühlt, die eigene Meinung zu äußern, Fehler zu machen und kreative Risiken einzugehen.

In praktischer Hinsicht heißt das, dass Diversität und Inklusion den Kern Ihrer Unternehmensstrategie bilden und ein wesentlicher Teil Ihrer Entscheidungsfindung sein sollte. Beziehen Sie gleich von Anfang an die gesamte Führungsebene aktiv mit ein, wenn es um Initiativen wie Trainings geht.

2. Erkennen Sie die Vorteile von Diversity and Inclusion für Ihr Unternehmen

Wenn Sie andere – und vielleicht auch erst einmal sich selbst – überzeugen wollen, müssen Sie verstehen, welche Vorteile Diversität und Inklusion Ihrem Unternehmen bringt, ganz besonders dann, wenn schwierige geschäftliche Entscheidungen anstehen.

Das ist nicht nur wichtig für das Unternehmen im Allgemeinen. Es schließt auch an Ihre Unternehmensziele und die Ziele Ihrer Abteilung und Ihres Teams an. Nur, wenn Sie und Ihre Angestellten die Wichtigkeit von dem Diversity Management (und die Konsequenzen eines Scheiterns) wirklich erkennen, können Sie echtes Engagement erwarten.

Zukünftig wird Diversität keine Option sein, sondern eine absolute Notwendigkeit in unserer globalen und schnelllebigen Wirtschaft, in der niemand allein den Überblick über das große Ganze behalten kann.

3. Setzen Sie auf die Stärken Ihrer Mitarbeitenden

Konzentrieren Sie sich weniger darauf, Probleme und Schwächen zu beheben, als vielmehr darauf, die Stärken Ihrer Mitarbeitenden aufzubauen und sie wirksam einzusetzen. Personen in der Führungsebene sollten zu diesem Zweck zunächst einmal ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten realistisch einschätzen können, bevor sie die Stärken anderer identifizieren, anerkennen und entwickeln.

Die Verschiedenheiten und Stärken des jeweils Anderen können Veränderung bewirken. Je mehr Meinungen, desto mehr Vielfalt, und je mehr Diversität, desto mehr können wir ungenutzte Kreativität aufleben lassen und wirklich innovativ sein.

Wir glauben: Wenn der Fokus auf den Stärken der einzelnen Personen liegt, führt dies im Einstellungsprozesses und in der Entwicklung auch zwangsläufig zu mehr Diversität.

4. Schaffen Sie eine Kultur der psychologischen Sicherheit

Psychologische Sicherheit bedeutet, dass Menschen sich in einer Arbeitsumgebung wohlfühlen und das Selbstvertrauen haben, Fragen zu stellen, um Hilfe zu bitten, ehrliches Feedback zu erhalten und zu geben, Fehler zuzugeben und neue Ideen zu äußern.

Menschen können anderen vertrauen und andere vertrauen ihnen. In einer psychologisch sicheren Arbeitsumgebung werden Ideen und Input geschätzt.

Durch psychologische Sicherheit entsteht eine Kultur echter Verantwortlichkeit und Rechenschaft. Das heißt nicht, dass alle miteinander befreundet sein müssen und immer eine gemütliche, kuschelige Atmosphäre herrscht. Vielmehr bedeutet es, dass sich Mitarbeitende auch mit dem Unangenehmen wohlfühlen, weil sich alle wertgeschätzt und gehört wissen.

Es ist nicht ganz einfach, diese Art von Kultur in einem Team oder einem ganzen Unternehmen zu etablieren. Zu oft nehmen sich Führungskräfe nicht die Zeit oder haben nicht den Mut, offen mit ihren Teams zu sprechen, echtes Vertrauen aufzubauen und der Meinung aller Gehör zu verschaffen. Das alles ist jedoch für Inklusion und Innovation von grundlegender Bedeutung.

5. Seien Sie sich Ihrer mentalen Filter bewusst und treffen Sie unvoreingenommene Entscheidungen

Das Diversity Management kann ohne Trainings gegen unbewusste Vorurteile (auch bekannt unter dem englischen Ausdruck unconscious bias) nicht funktionieren. Wenn wir eine wirklich inklusive Kultur schaffen und vielfältige Talente ins Unternehmen bringen und halten möchten, müssen wir unsere eigene Voreingenommenheit erkennen und ihr entgegenwirken.

Unbewusste Vorteile beeinflussen all unsere Entscheidungen. Wenn wir bessere Entscheidungen in unserer unbeständigen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt treffen wollen, müssen wir tief in uns gehen. Wir sollten uns konstant bewusst machen, was unser persönliches unconscious bias ist und wie es unsere Entscheidungsfindung beeinflusst. Wenn wir uns und unsere Angestellten mit den richtigen Werkzeugen ausrüsten, können wir diesen Einfluss erkennen und abschwächen.

Menschen zu verurteilen, Vorhaltungen zu machen und mit dem Finger auf andere zu zeigen, ist kontraproduktiv. Stattdessen sollten wir neugierig sein. Wir sollten zuhören, um zu verstehen. Wir sollten die richtigen Fragen stellen, um zu Aufgeschlossenheit anzuregen und Perspektiven zu erweitern.

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6. Berücksichtigen Sie beim Einstellen die inhärente und erworbene Diversität

Wenn Geschäftsleute von Vielfalt oder Diversität sprechen, meinen sie damit meistens die inhärente Diversität, die Faktoren wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Ethnie und Alter beinhaltet. Während viele Unternehmen auch hier ihre Perspektive noch erweitern müssen, ist erworbene Diversität um einiges schwerer quantitativ zu bestimmen – und wird in der Folge auch öfter übersehen.

Laut einem Bericht des Center for Talent Innovation wird die erworbene Diversität durch die individuelle Lebenserfahrung einer Person geprägt, die über ihren Status in der Gruppe hinausgeht. Dazu gehören beispielsweise interkulturelle Kompetenzen, die Denkweise im Allgemeinen sowie Sprachkenntnisse. Die Studie zeigte, dass Unternehmen, die beim Einstellungsprozess sowohl auf inhärente als auch erworbene Diversität achteten, ihre Konkurrenz in jeglicher Hinsicht hinter sich ließen. Darüber hinaus trugen Teams mit ausgeprägterer erworbener Diversität eher zu einer kreativeren und erfolgreicheren Atmosphäre bei.

Mitarbeitende nach Parametern inhärenter Diversität einzustellen ist bereits ein richtiger Schritt, Unternehmen sollten aber ihre Personalabteilungen dazu anhalten, auch über den Lebenslauf hinaus nach erworbener Diversität zu suchen. Fragen Sie in Bewerbungsgesprächen nach prägenden und interessanten Lebenserfahrungen und halten Sie Ausschau nach weltoffenen Bewerbenden. Dadurch verleihen Sie Ihrem Team einen unsichtbaren Diversitätsschub und schaffen eine Atmosphäre des Zusammenhalts.

7. Überwinden Sie interkulturelle Barrieren durch Sprachenlernen

Die Auswirkungen von Digitalisierung und Globalisierung haben die Geschäftswelt internationaler gemacht, und die Vorteile einer multinationalen Belegschaft werden immer offensichtlicher. Trotz der klaren Vorteile bringen internationale Teams dennoch einige kommunikative und interkulturelle Herausforderungen mit sich.

Um diese Aufgaben zu meistern, haben viele zukunftsorientierte Unternehmen das firmenweite Sprachenlernen als bewährte Methode etabliert. Mithilfe der effektiven Blended-Learning-Lösung von Babbel for Business können viele Führungskräfte internationaler Unternehmen die interne Kommunikation optimieren, um sich so auf dem globalen Markt einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Mehrsprachige Teams sind klar im Vorteil, wenn es um Bewusstsein und Sensibilität für interkulturelle Unterschiede geht.

Vielleicht umreißt ein Zitat von Nelson Mandela diese Strategie am besten: “Sprichst du mit jemandem in einer Sprache, die er versteht, so erreichst du seinen Kopf. Sprichst du mit ihm in seiner eigenen Sprache, so erreichst du sein Herz.”

8. Verwandeln Sie Konflikte in Innovation – mit der richtigen Kommunikation

Obgleich diverse und inklusive Teams eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen, kann Vielfalt auch zu Konfliktsituationen führen – oder zumindest zu Situationen, die als Konflikt wahrgenommen werden. Dennoch ist eine gesunde Portion Unstimmigkeit nicht unbedingt etwas Schlechtes.

Ein gesunder Konflikt führt zu einem Prozess, den Linda Hill von der Harvard Business School „kreative Reibung“ nennt – eine Dynamik, die unter der richtigen Führung Innovation anfachen kann. Nichtsdestotrotz bleibt es genau wie beim Thema Vielfalt und Inklusion ein Balanceakt, eine Kultur zu schaffen, in der die Früchte dieser Dynamik auch geerntet werden können.

Laut einer von Google durchgeführten Studie zu Innovation über einen Zeitraum von zwei Jahren ist die spezifische Kombination von Persönlichkeiten in einem Team weitaus weniger relevant als gedacht. Stattdessen zählt viel mehr, dass sich die Teammitglieder psychologisch sicher fühlen. Die Google-Studie zeigte, dass die erfolgreichsten und innovativsten Teams zwei Schlüsselprozesse in ihre Kommunikation integrierten: Gleichberechtigung hinsichtlich der Redebeiträge in Konversationen und demonstratives Zuhören. Mit anderen Worten: Alle Teammitglieder hatten mehr oder weniger denselben Redeanteil und diejenigen, die gerade nicht redeten, legten derweil ein aktives Zuhören an den Tag.

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In einem weiteren Artikel zeigen wir Ihnen die Vorteile guter Kommunikationsfähigkeiten und wie Sie diese trainieren.

Fazit: Warum Diversity Management für Ihr Unternehmen wichtig ist

Indem Sie diese Prozesse übernehmen und richtig handhaben, können Ihre Teams zu regelrechten Innovationsmaschinen werden – das trägt in gleichem Maße zur Mitarbeiterzufriedenheit wie zu einer positiven Unternehmensbilanz bei.

Welche Schritte unternehmen Sie, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen? Was tun Sie, um Ihre Angestellten zu befähigen und wie lassen Sie sie spüren, dass sie wertgeschätzt werden? Beginnen Sie noch heute mit dem Diversity Management, um eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Arbeitsumgebung für alle Mitarbeitenden zu schaffen.

Mehr Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz

Wie startet man mit Diversity Management?

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Anika Wegner

Anika Wegner

SEO Content & Blog Manager — Sprache als Zugang zu anderen Kulturen ist ein Thema, das Anika sehr am Herzen liegt. Deshalb schreibt sie bei Babbel über Themen, wie Unternehmen von Sprachlernlösungen profitieren können.

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